Die verschiedenen Heizkörper-Typen

17. Juni 2023

Heizkörper werden von einer Heizung aufgeheizt und geben dann die Wärme an den Raum ab. Je nach Raumart und -größe werden unterschiedliche Heizkörper-Typen ausgewählt. Die Auswahl erfolgt entsprechend der Vorteile, die die unterschiedlichen Heizkörper-Typen für den jeweiligen Raum bieten. Nachfolgend werden die bekanntesten Heizkörper-Typen, die häufig verwendet werden, genauer dargestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Flächenheizungen sind besonders beliebt und werden oft verbaut. Sie können als Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung geplant werden.
  • Aufgrund der unterschiedlichen Bausubstanzen und technischen Voraussetzungen werden in Altbauten zumeist andere Heizungs-Typen eingebaut als in Neubauten
  • Es müssen nicht in jedem Zimmer einer Immobilie (Wohnung / Haus) identische Heizkörper-Typen verbaut werden. Die Auswahl kann individuell erfolgen, passend zur Optik und Nutzung der Räume.

Welche Heizungs-Typen gibt es? Welche Vor- und Nachteile haben sie?

Grundsätzlich wird zwischen Glieder-, Konvektor- und Röhrenheizkörper, sowie Flächenheizungen unterschieden. Welche Unterschiede, Vor- und Nachteile die verschiedenen Heizungs-Typen haben, wird nachfolgend genau beschrieben.

Gliederheizkörper

Als Klassiker gilt der Gliederheizkörper. Er wird seit Jahrzehnten in fast unveränderter Form gefertigt. Er sorgt in unzähligen Haushalten für wohlige Wärme. Gliederheizkörper setzen sich aus Säulen zusammen, die nebeneinander angeordnet sind. Abhängig von der Breite des Heizkörpers werden mehr oder weniger Glieder / Säulen verbaut. Zwischen den Säulen befinden sich Aussparungen, die für eine gute Belüftung des Heizkörpers sorgen. Die durchströmende Luft kann aufgrund der vergrößerten Oberfläche, die durch Anreihung der einzelnen Glieder nebeneinander entsteht, besser erwärmt werden.

Wie unterschieden sich die verschiedenen Gliederheizungen?

  • Durch ihre Länge und Tiefe
  • der Höhe und der Anzahl der Glieder

Aufgrund der unterschiedlichen Höhen und Breiten der im Handel erhältlichen Gliederheizungen werden diese mit einer Typenbezeichnung versehen. Diese gibt die Höhe und die Tiefe an. Bei einer Gliederheizung mit der Bezeichnung 900 / 160 beträgt der Nabenabstand 90 cm und die Heizungstiefe 16 cm. 900 NA (Nabenabstand) / 160 BT (Bautiefe). Die Wandbefestigung wird bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt und muss den Heizungsmaßen zugefügt werden.

Gliederheizkörper werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, wie z. B. Stahl / Stahlrohr oder Guss. Die Herstellung von Gliederheizungen aus Stahl ist bedeutend kostengünstiger als aus Guss. Moderne Gliederheizungen werden daher fast nur noch aus Stahl gebaut. Heizkörper mit einer geringen Bautiefe werden aus Stahlrohren gebaut. Handtuchheizkörper, die im Bad nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Trocknen von Handtüchern verwendet werden, können sowohl als Röhren-, als auch als Stahlrohrgliederheizörper bezeichnet werden.

Die Funktion von einem Gliederheizkörper

Mithilfe von einem Thermostatventil wird die Heizleistung von einem Gliederheizkörper gesteuert. Das Ventil regelt die Durchflussmenge des heißen Wassers aus dem Heizkessel, wodurch die Heiztemperatur reguliert wird. Um einen Raum ausreichend temperieren zu können, muss die Dimension von einem Gliederheizkörper zur Raumgröße passen. Die Dimension des Heizkörpers wird durch die Anzahl und Größe der Glieder definiert.

Die Wärmeabgabe einer Gliederheizung setzt sich aus Strahlungswärme und Konvektion zusammen. Wie sich die Prozentsätze der Konvektion und Strahlungswärme bei einer zusammensetzen, hängt von den Materialien ab, die zur Fertigung verwendet wurden, als auch von der Größe und Tiefe des Heizkörpers.

Wo werden Gliederheizungen häufig eingebaut?

Gliederheizungen werden bereits seit vielen Jahrzehnten verwendet. Sie bieten daher eine ausgereifte und vielfach erprobte Technik. Die Heizkörper überzeugen nicht nur aufgrund ihrer Robustheit, sondern auch mit günstigen Anschaffungspreisen. Das Design ist aber nicht so stylish wie bei einigen anderen Heizkörper-Typen. Sie werden in unterschiedlichen Größen, Tiefen und Farben im Handel angeboten. Aufgrund der offenen Bauweise zwischen den Gliedern lässt sich Staub leicht von einem Gliederheizkörper entfernen. Im Gegensatz zu anderen Heizkörper-Typen reagiert die Gliederheizung relativ träge. Sie braucht einige Zeit, um voll erhitzt zu sein, aber auch, wenn sie auskühlen soll.

Konvektorheizkörper

Konvektorheizkörper bieten trotz ihrer sehr kompakten Bauweise eine hohe Leistung. Sie werden an wasserführende Heizungsanlagen angeschlossen. Konvektorheizkörper verdanken ihre Bezeichnung dem Umstand, dass die Raumluft in großem Umfang durch Konvektion erwärmt wird.

Die Funktion von einem Konvektorheizkörper

In einem Konvektorheizkörper befinden sich unzählige Lamellen. Das von der Heizung aufgewärmte Heizungswasser durchströmt diese. Die thermische Energie wird mithilfe von Wärmetauschern an die Raumluft übertragen, wodurch die Lufttemperatur ansteigt. Es entsteht ein Unterdruck, wenn die aufgeheizte Luft durch die Heizungskonvektoren nach oben strömt. Dieser Unterdruck saugt die kühlere Raumluft an, sodass diese ohne weiteren Energieaufwand zuverlässig und gleichmäßig erwärmt werden kann. Die Wärmeströmung wird von Fachleuten als Konvektion bezeichnet.

Konvektorheizkörper mit Gebläseunterstützung

Konvektorheizkörper mit Gebläseunterstützung zeichnen sich durch eine besonders hohe Leistung aus. Die natürliche Wärmeströmung der Konvektorheizkörper wird durch einen Ventilator unterstützt, der im Inneren verbaut ist. Diese minimale Unterstützung kostet kaum Energie, sorgt aber dafür, dass beim Heizen die Raumtemperatur noch schneller ansteigt und die Wärme effektiver genutzt werden kann.

Wann ist der Einbau einer Konvektorheizkörper empfehlenswert?

Konvektorheizkörper sind sehr kompakt gebaut und erreichen nur dann die gewünschte, hohe Leistung, wenn auch die Vorlauftemperatur der Heizung hoch ist. Heizungen mit geringen Systemtemperaturen sind daher in Kombination mit Konvektorheizkörpern eine schlechte Wahl.

Um den Einsatz von Konvektorheizkörpern so vielfältig wie möglich zu gestalten, werden im Handel verschiedene Bauformen angeboten. Man kann zwischen Bank-Konvektorheizkörpern, als auch Unterflurkonvektoren, die im Boden eingebaut sind, in Kombination mit wasserführenden Heizungsanlagen wählen. Hinzu kommen noch elektrische Konvektorheizungen, die einfach an einer Steckdose angeschlossen werden können. Elektrische Konvektorheizungen haben den Vorteil, dass sie mobil, immer genau dort, wo zusätzliche Wärme benötigt wird, eingesetzt werden können. Die Kosten für den elektrischen Betrieb sind allerdings nicht gering. Am effektivsten heizen Konvektorheizkörper, wenn sie vor großen Fensterflächen verbaut werden.

Nachteilig ist nicht nur, dass für den Betrieb von Konvektorheizkörpern die Vorlauftemperaturen relativ hoch sein müssen, sondern auch, dass aufgrund von einem integrierten Gebläse viel Staub aufgewirbelt wird und sich eine Geräuschentwicklung manchmal nicht verhindern lässt.

Röhrenheizkörper

Röhrenheizkörper überzeugen mit einem edlen und stilvollen Design. Die Röhren können vertikal oder horizontal verlaufen. Durch die Röhren fließt das Wasser, das von der Heizung erhitzt wurde. Röhrenheizkörper finden in allen Wohnbereichen ihren Platz. Ob im Bad als Heizung und Handtuchtrockner oder in allen anderen Wohnbereichen.

Wie unterscheiden sich die im Handel erhältlichen Röhrenheizkörper?

Um den passenden Röhrenheizkörper für die jeweiligen Räume finden zu können, sollte ein Fachmann den Wärmebedarf bestimmen. Erst dann kann ein Röhrenheizkörper in der gewünschten Größe ausgewählt werden, damit die Leistung des Heizkörpers dem Bedarf entspricht.

Die Funktion von einem Röhrenheizkörper

Von der Technik und dem Aufbau her unterscheiden sich Röhrenheizkörper kaum von Gliederheizkörpern. Sie stellen eine moderne Alternative zum bewährten Gliederheizkörper dar und punkten mit einem edlen, schlichten und modernen Design. In Wohnbereichen, in denen die Heizleistung von einem Röhrenheizkörper nicht ausreicht, kann problemlos ein anderer Heizkörper-Typ verbaut werden, wenn dieser von der Technik her zum Heizungssystem passt. Röhrenheizkörper werden in den unterschiedlichsten Größen im Handel angeboten. Bei einer Heizanlage mit einer niedrigen Vorlauftemperatur müssen die Röhrenheizkörper entsprechend größer dimensioniert gekauft werden, damit die Heizwirkung passt. Die Reinigung von Röhrenheizkörpern ist aufgrund der glatten Oberflächen und ausreichend großen Zwischenräumen, einfach. Röhrenheizkörper werden im Handel zum Anschluss an eine wasserführende Heizung, aber auch als Soloelektroheizung, die mit einem Stecker in der Steckdose angeschlossen wird, angeboten.

Je nach Bauart erfolgt das Heizen mit Konvektion oder Strahlung. Die Strahlungswärme wird von den meisten Menschen als besonders angenehm empfunden. Sie erinnert an die Wärme der Sonne.

Die Leistung hängt von der Größe des Röhrenheizkörpers ab

Damit die Leistung von Röhrenheizkörpern den persönlichen Bedürfnissen entspricht, müssen diese ausreichend groß sein. Zu beachten ist zudem der Bauzustand der Immobilie, die beheizt werden soll. Je besser die Dämmung ist, desto weniger muss geheizt werden. Fachleute können im Detail die notwendige Leistung von Röhrenheizkörpern berechnen, wenn sie die Heizung kennen, an die die Heizkörper angeschlossen werden sollen und den Bauzustand der Räume.

In welchen Wohnbereichen ist der Einbau von Röhrenheizkörpern besonders empfehlenswert?

Die Röhren der Röhrenheizkörper eignen sich hervorragend zum Aufhängen und Trocknen von Hand-, Dusch- und Trockentüchern. Angenehm ist auch, wenn Kleidung vor dem Baden oder Duschen auf einem Röhrenheizkörper sanft erwärmt wird. Röhrenheizkörper werden daher besonders häufig in Küchen, Bädern, Fluren und Schlafzimmern montiert. Sie sind zudem häufig in Hotels, Krankenhäusern, Sanatorien, usw. sehr beliebt.

An welche Heizungen können Röhrenheizkörper montiert werden?

Röhrenheizkörper lassen sich an die unterschiedlichen Heizungsanlagen anschließen, ähnlich wie Gliederheizkörper. Nicht nur an herkömmliche Öl- oder Gasheizungen, sondern auch an Wärmepumpen. Bei dem Betrieb an einer Wärmepumpe, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet, muss aber beachtet werden, dass die anmontierten Röhrenheizkörper ausreichend groß dimensioniert sein müssen, damit sie die gewünschte Heizleistung erbringen können.

Flächenheizungen

Flächenheizungen sind allgemein sehr beliebt. Sie sind zumeist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar, weil sie in der Wand, der Decke oder dem Fußboden verbaut sind. Heizkörper werden überflüssig, wenn eine gut berechnete Flächenheizung in Betrieb ist. Die Wärme von Flächenheizungen wird von den meisten Menschen als besonders angenehm empfunden, vor allem auch, weil die Heizkosten zumeist geringer sind, als bei anderen Heizvarianten.

Was macht Flächenheizungen so besonders?

Flächenheizungen überzeugen mit angenehmer Strahlungswärme. Zur Auswahl stehen:

  • Bodenheizungen
  • Wandheizungen
  • Deckenheizungen

Flächenheizungen bieten eine angenehme Wärmestrahlung, die an die Wärme der Sonne erinnert. Anders als bei herkömmlichen Heizkörpern werden nicht nur kleine Bereiche von der Heizung erhitzt, sondern große Flächen, wie Böden, Wände oder Decken. Die thermische Energie kann daher besonders gleichmäßig abgegeben werden. Dadurch leidet der Heizkomfort in keinster Weise, wenn die Heiztemperatur um 1 – 2 Grad Celsius abgesenkt wird.

Niedrige Vorlauftemperaturen stellen kein Problem dar

Eine Flächenheizung kann problemlos mit regenerativen Energien, wie Wärmepumpen, aber auch mit einer Kombination aus Fotovoltaik und Solar betrieben werden. Eine Vorlauftemperatur von 45 Grad Celsius reicht vollkommen aus, um in den beheizten Räumen ein Wohlfühlklima, zu verspüren. Es ist vorteilhaft, wenn nicht nur die Wärme von Flächenheizungen als besonders angenehm empfunden wird, sondern zudem die Heizkostenrechnung sinkt. Da größere Flächen beheizt werden, reagiert das Heizungssystem relativ träge, wenn die Heiztemperaturen gesenkt oder erhöht werden sollen.

Wo können Flächenheizungen eingebaut werden?

Es ist nicht immer einfach, in einem Altbau oder anderen Bestandsimmobilien eine Flächenheizung, einzubauen. Der Bauaufwand ist recht hoch und manchmal sogar unmöglich. Vor dem Bau eines Neubaus ist es ganz einfach, Flächenheizungen einzuplanen. Vor allem, weil diese nicht nur beim Bau, sondern auch bei der Auswahl der Heiztechnik direkt integriert und eingeplant werden kann.

Welche Arten von Flächenheizungen sind besonders beliebt?

Fußbodenheizungen sind bekannter als Decken- oder Wandheizungen. Sie sind daher auch besonders beliebt. Der Fachhandel hat sich daher auch auf Selbstbausets spezialisiert, die von Hobbyhandwerkern problemlos selber verlegt werden. Flächenheizungen haben einen geringen Energiebedarf, daher können sie z. B. auch in Wohnwagen, z. B. im Fußbereich unter dem Tisch, auf wenigen Quadratmetern verlegt und, mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Wohnwagendach und einer Pufferbatterie, betrieben werden.

Was Flächenheizungen sonst noch bieten können

Flächenheizungen sorgen immer für ein angenehmes Raumklima, auch im Sommer. Sie können, wenn sie durchdacht betrieben werden, nicht nur heizen, sondern auch kühlen. Die Raumkühlung mithilfe einer Flächenheizung ist wesentlich angenehmer als die Installation einer Klimaanlage. In den Sommermonaten wird die Flächenheizung mit kaltem Wasser betrieben, das die Wärme der Oberflächen aufnimmt und diese dadurch um einige Grad Celsius herunterkühlt.

Flächenheizungen sind zudem besonders gut für Allergiker geeignet. Einerseits arbeiten sie besonders effektiv, wenn sie unter Hartböden, wie z. B. Fliesen verlegt werden, andererseits verhindern sie Staubaufwirbelungen, die von Allergikern als besonders unangenehm empfunden werden. Die glatten Böden über einer Fußbodenheizung lassen sich problemlos wischen und sauber halten.

Wer Flächenheizungen mit regenerativen Energien betreiben kann, spart viel Geld und CO₂ ein. Die Wartungen von Flächenheizungen sind unkompliziert und günstiger als die Wartung anderer Heizsysteme, die mit viel höheren Vorlauftemperaturen arbeiten. Flächenheizungen passen in alle Wohnbereiche. Besonders in kleinen Wohnungen sind sie von Vorteil, weil keine Heizkörper Stellraum an Wänden verhindern und die Räume in allen Wandbereich so möbliert werden können, wie es gerade am besten passt.

Verschiedene Heizkörper-Typen immer bedarfsgerecht auswählen

Es ist sehr vorteilhaft, dass mittlerweile eine Vielzahl von Heizkörper-Typen im Handel erhältlich sind. So unterschiedlich die verschiedenen Räume einer Immobilie (Wohnung oder Haus) genutzt werden, so verschieden sind auch die Wärmebedürfnisse in den separaten Räumlichkeiten. Im Badezimmer ist es angenehm, wenn der Boden warm ist und die Handtücher oder Kleider auf einer Röhrenheizung angewärmt werden. Eine Wandheizung im Bad verhindert zudem, dass der Spiegel beschlägt, wenn geduscht oder gebadet wird. Die unterschiedlichen Heizkörper-Typen können individuell so miteinander kombiniert werden, dass der Nutzungskomfort möglichst hoch ist. Am besten ist es, wenn die Heizung für einen Neubau ganz speziell nach eigenen Vorstellungen geplant werden kann. Praktisch ist, dass fast alle Heizkörper-Typen komfortabel smart von unterwegs gesteuert werden können, wenn sie mit der notwendigen Technik ausgestattet werden.

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