Eine funktionierende Heizungsanlage sorgt im Winter für Komfort und Wärme. Doch was passiert, wenn das Heizungsventil undicht ist und die Anlage Wasser verliert? Tritt ein Leck auf, muss das Problem zwingend behoben werden, um teure Wasserschäden zu vermeiden. Wenn in den eigenen vier Wänden ein Wasserschaden durch Wärmeleckage am Ventil auftritt, wird der Schaden mittels Reparatur oder Austausch eines neuen Ventils bereinigt. Dieser Ratgeber bietet hilfreiche Tipps, wenn das Heizungsventil undicht ist.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ungewöhnliches Klopfen, Tropfen oder ein Temperaturabfall der Heizungsanlage ist ein möglicher Hinweis für einen Defekt am Ventil.
- Ist das Heizungsventil undicht, kann es einfach mittels Rohrzange ausgetauscht und eine neue Dichtung eingesetzt werden.
- Durch regelmäßigen Wasserablass können Lecks und poröse Stellen noch vor der Heizperiode entdeckt und behoben werden.
- Ein Ventiltausch ist auch ohne Wasserablass möglich.
So funktionieren Heizungsventile
Der Thermostat besteht aus einem Drehknopf oben und einem Heizungsventil unten. Der Durchfluss des Heizungswassers wird durch das Heizungsventil gesteuert. Nimmt man den Thermostatkopf ab, kommt der dafür zuständige Ventilstift zum Vorschein. Der Durchfluss wird durch eine Patrone geregelt, die sich im Inneren des Heizgeräts befindet und mit Masse gefüllt ist.
Diese Masse dehnt sich bei Erwärmung aus und fungiert als Temperaturfühler. Wenn die Ventilnadel heruntergedrückt wird, wird der Warmwasserdurchfluss auf ein Minimum reduziert. Bricht das Heizungsventil, klemmt oder ist undicht, kann folglich Wasser austreten. Um Schäden zu vermeiden, muss das Wasser abgelassen oder das Ventil getauscht werden.
Kennzeichen eines Heizungsventil-Schadens
Wenn das Heizungsventil undicht ist, kann das mehrere Ursachen haben. Doch wie erkennt man einen Defekt am Ventil? In der Regel macht sich das Problem sofort bemerkbar, denn eine beschädigte Heizung heizt weniger oder gar nicht. Außerdem verliert sie heißes Wasser, das Ventil tropft und bekommt Risse.
Ungewöhnliche Geräusche aus der Heizung können daher auf ein erstes Problem mit dem Heizungsventil hindeuten. Spätestens wenn die Heizkosten steigen oder ein Wasserschaden auftritt, sollte gehandelt werden. In modernen Systemen misst der Thermostat die Umgebungstemperatur und gibt diese Information an den Heizkessel und den Warmwasserbereiter weiter. Fällt die Temperatur unter den eingestellten Grenzwert, sendet der Thermostat eine Heizanforderung an den Kessel.
Wenn das Heizungsventil tropft oder undicht ist, wird diese Information dennoch laufend weitergegeben, obwohl das Wasser unter Umständen nicht mehr richtig aufheizen kann. Somit wird insgesamt weniger Wärme an den Raum abgegeben und das Leck bleibt für eine lange Zeit unentdeckt. Eine weitere Ursache für undichte Heizungsventile ist oft ein versehentliches Herausziehen des Ventils. Auch hierbei kann Wasser austreten und der Schaden lange unbeachtet bleiben.
Lecksuche – so findet sich der Fehler
Um diesen Fehler zu vermeiden, sollte man bereits bei ersten Anzeichen nach einem Leck suchen. Wenn das Heizungsventil klemmt oder tropft, sind das im Regelfall die Auslöser für die Temperaturschwankungen. Werden diese Lecks nicht behandelt, kommt es langfristig zur Vermeidung der Demineralisierung und Erwärmung des Wassers im Heizkessel, wodurch erhöhte Temperaturen im Raum ausbleiben.
Der Fehler ist gefunden und die Heizung tropft am Ventil? Tritt aus einem Heizungsventil Wasser aus und tropft es, wischt man erst das Wasser weg und beobachtet im nächsten Schritt, wo genau das Wasser am Ventil austritt. Ein trockenes Tuch oder ein Papiertuch kann Ihnen helfen, die Stelle zu finden. Ist der Schaden entdeckt und größer als erwartet, sollte dieser von einem Fachmann repariert werden.
Wenn das Wasser noch kalt ist oder nicht mehr die gewünschte Temperatur erreicht, sollte das Heizungsventil immer als defekt angesehen werden. Dringt das Wasser in den Ventilbereich ein, sollten sofort Maßnahmen ergriffen werden, um größere Schäden an Wänden und Böden zu verhindern. Kleine Lecks am Ventil können selbst, behoben werden. Dafür wird zum Beispiel am Heizungsventil von Heimeier eine neue Dichtung verbaut.
Heizungsventil einfach wechseln
Es ist normal, dass ein Heizungsventil mit der Zeit porös oder undicht wird. Dies fällt unter die Kategorie der normalen Abnutzung und des Verschleißes und es kommt gerade bei älteren Materialien leicht vor, dass diese porös werden. Der Einbau oder die Installation einer neuen Dichtung hilft demnach oft, sodass die Lebensdauer etwas verlängert werden kann.
Um das Heizungsventil zu wechseln, wird zunächst ein Tuch oder ein dünnes Handtuch zwischen das Überdruckventil und den Thermostat gelegt, um Kratzer zu vermeiden. Im nächsten Schritt wird versucht, das Ventil mit einer Rohrzange zu lösen. Dies sollte mit einer langsamen Drehung gegen den Uhrzeigersinn möglich sein. Das Ventil wird dann entfernt und abgenommen. Es ist auch wichtig, die Reste der alten Dichtungen zu entfernen. Jetzt wird das Heizungsventil Heimeier mit neuer Dichtung eingebaut. Danach kann der Thermostatkopf erneut aufgesetzt werden.
Ist die Ventilnadel locker und das Heizungsventil undicht, hilft ein Schieber, um die Nadel wieder zu bewegen. Man kann versuchen, das Ventil vorsichtig mit einer Zange zu entfernen, dieses Problem sollte sich in den meisten Fällen einfach beheben lassen.
Ventil mit Wasserablass auswechseln
Bei Heizkörpern mit Wasserzulaufrohr muss zumindest ein Teil des Wassers abgelassen werden. Das Wasser aus der Hauptleitung des Heizungssystems muss jedenfalls abgeleitet werden, um das Ventil austauschen. Als Erstes muss der Austausch des Ventils vorbereitet werden. Dafür schaltet man die Umwälzpumpe der Heizungsanlage aus und lässt das Wasser im Heizungsraum ab. Die Vorgehensweise ist je nach Heizgerät unterschiedlich. Anschließend wird etwa eine Stunde gewartet, bis das Wasser nicht mehr durch die Rohre fließt.
Danach kann die restliche Flüssigkeit abgelassen werden. Dazu stellt man den Temperaturregler auf null. Jetzt öffnet man das Ablassventil des Heizkörpers und wartet, bis das Zischen nicht mehr zu hören ist. Die Flüssigkeit ist nun abgelassen und das Ventil kann geschlossen werden. Achtung: Das restliche Wasser kann noch auslaufen, daher hält man am besten einen Eimer oder eine Schalte bereit.
Jetzt kommt der eigentliche Ventilwechsel: Zuerst wird das alte Ventil mit einem Schraubenschlüssel abgeschraubt und gegen ein neues Heizungsventil ersetzt. Dann wird die Verbindung zwischen Ventil und Heizkörper geschlossen. Neu gekaufte Ventile sind in der Regel mit einer Dichtungsmasse versehen, damit das Wasser folglich nicht erneut aus dem Ventil dringt. Nach dem Austausch muss der Thermokopf installiert und die Heizungsanlage wieder in Betrieb genommen werden.
Das Thermostatventil ohne Wasserablass auswechseln
Die gesamte Heizungsanlage ist einer gewissen Druckbelastung ausgesetzt, die für einen reibungslosen Betrieb notwendig ist. Deshalb kann das Heizkörperventil nicht entfernt werden, ohne den Wasserdruck abzuschalten. Das merkt man an den Entlüftungsöffnungen, aus denen das Wasser heftig austritt, wenn die Luft entweicht. Das Heizungsventil tauschen, ohne Wasser ablassen ist dennoch möglich und selbst das Restwasser in der Hauptleitung muss dafür nicht zwingend ausgelassen werden.
So kann ein undichtes Heizungsventil verhindert werden
Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage und ein nicht zu festes Anziehen der Ventile können undichte Ventile verhindern.
Gegen die altersbedingte Abnutzung poröser Materialien kann man nicht viel tun. Das Einzige, was in dieser Situation wirklich hilft, ist der Austausch des Ventils. Generell ist es empfehlenswert, das Wasser vor der Heizperiode abzulassen. Auf diese Weise werden eventuelle Schäden rechtzeitig erkannt und können repariert werden, wenn die Heizungsanlage noch nicht in Betrieb genommen worden ist.
Dafür muss der Wasserdruck neutralisiert werden. Das gelingt am besten mit einem Inbusschlüssel, indem man den Einsatz genau bis zum Anschlag eindreht. Jetzt ist der Wasserdruck neutralisiert und der Restdruck kann durch Öffnen der Entlüftung abgelassen werden. Anschließend wird ein Schraubenschlüssel oder eine Wasserpumpenzange verwendet. Jetzt kann das Ventil mithilfe des Schraubenschlüssels von der Heizungsanlage getrennt werden. Dabei kann zwar noch ein wenig Wasser austreten, wenn man jedoch schnell handelt und das neue Ventil direkt aufsetzt, hält sich der Wasserablass in Grenzen.
Um ein neues Heizkörperventil schnell zu ersetzen, sollte es bereits im Vorfeld mit einer Dichtungsmasse grundiert sein. Einige Hersteller bieten grob geschliffene Gewinde an. So wird sichergestellt, dass sich die Dichtung beim Aufsetzen nicht gleich wieder löst. Im Anschluss wird jede der Abdichtungen gleichmäßig um das Gewinde gewickelt, damit später nicht erneut Wasser austreten kann. Nach dem Austausch werden die Versorgungsleitungen erneut aufgedreht und beobachtet, ob das Heizungsventil tatsächlich dicht ist.
Zum Abschluss wird die Heizanlage entlüftet und das Thermostat erneut montiert. Sollte das Innengewinde über die Zeit mit Dichtmittelresten verschmutzt worden sein, wird vom schnellen Austausch abgeraten. Das Gewinde ist hierbei im Vorfeld gründlich auszukratzen und ein Wasserverlust muss gegebenenfalls durch das Auffüllen des Kessels ausgeglichen werden. Bei alten Anlagen sind oftmals keine Absperrventile vorhanden, weshalb vom Ventiltausch ohne Ablassen gänzlich abgeraten wird.
Besondere Ausnahme zum Ventiltausch ohne Wasserablass
Eine besondere Ausnahme, um unter Druck den Ventileinsatz zu wechseln, stellt die Heimeier Schleuse dar. Mithilfe dieser kann ein Ventilaustausch auch unter Druck durchgeführt werden, ohne die Heizanlage im Vorfeld abzuschalten oder zu entleeren.
Um das Ventil mittels der Schleuse zu tauschen, wird erst der Thermostatkopf abmontiert und der Ventileinsatz lockergeschraubt. Im Anschluss wird die Schleuse montiert und handfest angezogen. Jetzt kann der Ventileinsatz gelöst und das neue Ventil angebracht werden. Abschließend überprüft man die Heizanlage auf Dichtheit.
Fazit: Heizungsventile rechtzeitig warten und reparieren
Eine regelmäßige Wartung und Pflege der Heizungsanlage sind unerlässlich, um zu vermeiden, dass man während der Heizperiode aufgrund von überhitzten Heizkörpern und defekten Ventilen auf angenehme Raumtemperaturen verzichten muss. Kleine Lecks können jederzeit selbst behoben werden und mit etwas Fingerspitzengefühl sind Ventile und Dichtungen schnell abgeschraubt und ausgetauscht. Handelt es sich um ein großes Leck und drohen Wasserschäden, sollte jedenfalls ein Fachmann kontaktiert werden. Mithilfe der richtigen Vorsorge und Wartung kann die Lebenszeit der Heizungsventile deutlich verlängert und kostspielige Reparaturen verhindert werden.
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