Die Rücklaufverschraubung – Funktion und Aufgaben

10. März 2023

Als Rücklaufverschraubung wird ein bestimmter Ausgang von Heiz- und Kühlflächen bezeichnet, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich bei Bedarf öffnen und schließen lässt. Die Rücklaufverschraubung stellt die Verbindung zwischen Kühl- oder Heizkörper und dem Rohrnetz her.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rücklaufverschraubungen lassen sich nach Bedarf öffnen und schließen.
  • Ihre Funktionsweise erleichtert das Warten an Heiz- und Kühlelementen, z.B. beim Heizkörpertausch.
  • Mittels dieser Verschraubung ist ein hydraulischer Ausgleich möglich.
  • Detentoren ersetzen in ihrer Funktion ein Heizkörperthermostat.
  • Diese Verschraubungen sind kostengünstig erhältlich und leicht zu montieren.

Wodurch zeichnet sich die Rücklaufverschraubung aus?

Rücklaufverschraubungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Armatur gestaltet sich je nach Einsatzgebiet und Zweck ein wenig anders, erfüllt aber stets ähnliche Funktionen. Insbesondere erleichtert sie das Absperren, Entleeren, Befüllen und sonstige Wartungsarbeiten von Heiz- und Kühlflächen. Handwerker müssen bei der Wartung nur das Ventil mit Hilfe eines passenden Werkzeugs verschließen, damit sich die Heiz- oder Kühlfläche aus der Anlage entfernen lässt. Egal, ob für Maler-, Reparatur- oder sonstigen Handwerksarbeiten – der Aufwand wird durch diese Funktion minimiert.

Einsatzmöglichkeiten der Rücklaufverschraubung

Die Verschraubung mit Rücklauf kann in zahlreichen Heiz- und Kühlelementen eingesetzt werden. In Wohnhäusern und Mietwohnungen sind sie am häufigsten an Heizkörpern zu finden. Gerade bei der Wartungsarbeit sind die Vorteile der Rücklaufverschraubung deutlich zu spüren. Aber auch bei der Demontage von Heizkörpern sind ihre Funktionen besonders hilfreich: Klassischerweise müsste hierfür zunächst das gesamte Heizungswasser der Anlage abgelassen werden. Die Rücklaufverschraubung ermöglicht jedoch eine Demontage, ohne das gesamte Wasser abzulassen. Vorwiegend bei mehrstöckigen Gebäuden wird dadurch eine Menge Arbeit erspart. Einstellbare Rücklaufverschraubungen – meist auch als Detentor bezeichnet – übernehmen zudem die Funktion eines einstellbaren Heizkörperthermostates: Mit ihm lässt sich die Rücklauftemperatur anpassen.

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Hydraulischer Ausgleich mittels Rücklaufverschraubung

Die Funktion dieser Verschraubung ist angelehnt an die eines Drosselventils. Auch hydraulische Einstellungen können durch den Bau der Rücklaufverschraubung vorgenommen werden. Dadurch ist sogar ein hydraulischer Abgleich möglich. Möchte man den beispielsweise bei einem Heizkörper durchführen, muss nur die Ventilschraube eingedreht werden – schon verringert sich der Durchfluss des Heizungswassers. Wird die Ventilschraube wiederum ein Stück herausgedreht, erhöht sich der Durchfluss. Grundsätzlich besteht im Rahmen des hydraulischen Abgleichs auch die Möglichkeit, Druckverluste an der Verschraubung einzustellen – dies ist jedoch häufig etwas komplizierter und mit ungenauen Einstellwerten und unsicheren Werten verbunden. Mit jedem Auf- und Zudrehen der Verschraubung werden die Voreinstellungen verändert – häufig ohne die Möglichkeit, sie danach wiederherzustellen. Bei einem Heizkörperventil ist dies anders. Ist es einmal eingestellt, bleiben die Werte unverändert – unabhängig davon, auf welche Stufe das Thermostat steht.
Alternativ können Verschraubungen eingesetzt werden, die eine sogenannte reproduzierbare Voreinstellung haben. Sie besitzen sowohl einen Absperrkegel als auch einen Regulierkegel im Ventil, die getrennt voneinander bedienbar sind. Dadurch bleibt ein Wert, der einmal eingestellt ist, auch nach dem Öffnen oder Schließen der Armatur erhalten. Eine solche Verschraubung kann zum Beispiel helfen, wenn der benötigte Druckverlust am Heizkörperventil zu groß ist und es zu einem Rauschen der Heizung kommt. Allerdings wird dies von Experten nur in Ausnahmefällen empfohlen. Das liegt insbesondere daran, dass die Armaturen durch den Sitz im Rücklauf schneller verschmutzen können. Letztlich führt die Handhabung nicht selten zu ungenauen Werten.

Rücklaufverschraubung einstellen – so geht es!

Damit die Heizung einwandfrei funktioniert, sollte auf eine gute Einstellung geachtet werden. Gerade in den Wintermonaten macht sich ein verklemmtes Ventil schnell bemerkbar. Wer die Rücklaufverschraubung einstellen und auf die Hilfe eines Handwerkers verzichten möchte, sollte dabei ein paar Dinge beachten:

  • Der Thermostatregler der Heizung sollte auf „0“ stehen, bevor die Arbeit beginnt.
  • Gegebenenfalls benötigt man eine Rohrzange oder einen Ringschlüssel.
  • Für die Einstellung des Ventils wird ein Schlitzschraubenschlüssel benötigt.
  • Sollte das Vorhaben nicht funktionieren, muss möglicherweise ein hydraulischer Abgleich stattfinden – dafür sollte ein Fachmann geholt werden.

Ist der Thermostatregler auf „0“ gestellt, wirft man einen Blick auf das Rücklaufrohr der Heizung. Dieses befindet sich unten am Heizkörper. Das Ventil hat einen kleinen Deckel, der gelöst wird. Normalerweise sollte sich dies mit der bloßen Hand erledigen lassen. Klemmt auch der Deckel wird möglicherweise ein Ringschlüssel oder eine Rohrzange benötigt.
Ist der Deckel gelöst, wird das Rücklaufventil mit einem Schlitzschraubenschlüssel eingestellt. Durch Drehen nach links erhöht sich der Durchlauf des Heizungswassers, durch Drehen nach rechts, verringert er sich.
Wer die Rücklaufverschraubung einstellen möchte, benötigt normalerweise keine professionelle Beratung. Ist das Einstellen auf diese Art nicht möglich, sollte ein hydraulischer Abgleich erwogen werden. Dafür wird im Idealfall ein Fachmann kontaktiert.

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Heizkörper Rücklaufventil ist undicht – wie geht man vor?

Tritt Wasser an der Armatur aus, liegt das häufig daran, dass das Heizkörper-Rücklaufventil undicht ist. Wasser tropft in der Regel an der Rücklaufverschraubung oder aus der Inbusschraube aus. Auch ein zischendes Geräusch kann ein Hinweis auf einen Defekt der Verschraubung sein. Das Gleiche gilt für einen abrupten starken Druckabfall oder der ständige Nachfüllbedarf des Heizungswassers.

Ist das Heizkörper-Rücklaufventil undicht, stellt sich für die Nutzer die Frage, ob eine Reparatur möglich ist. In vielen Fällen kann der Verbraucher selber Hand anlegen und die alte Rücklaufverschraubung tauschen. Dafür wird zunächst lokalisiert, an welcher Stelle Wasser heraustropft. Um da Problem mit Sicherheit ausfindig zu machen, sollte die Tropfstelle zielgenau lokalisiert werden. Ist das Heizkörper-Rücklaufventil undicht, liegt das oft an einer defekten Dichtung. Dichtungen werden über die Jahre porös und verlieren an Elastizität. Dieser Vorgang ist ganz normal, sorgt aber dafür, dass sie hin und wieder ausgetauscht werden müssen. Eine defekte Dichtung festzustellen ist ganz einfach: Wird das Ventil vollständig zugedreht und tritt weiterhin Wasser aus, benötigt man eine neue Dichtung. Gerade wenn die Heizung im Winter viel benutzt wird, kann es zu einem schnelleren Verschleiß der Dichtung kommen. Liegt das Problem nicht in der Dichtung, kann es sich um Defekte an den Rohren handeln.

Dichtung oder alte Rücklaufverschraubung tauschen – ist es zuhause möglich?

Liegt der Defekt in der Dichtung, kann der Schaden möglicherweise selber behoben werden. Mit Hilfe einer Rohrzange kann die zugehörige Schraube oder Mutter der betroffenen Dichtung einfach leicht angezogen werden. Dabei sollte man jedoch vorsichtig vorgehen, damit die Windung nicht überdreht wird. Durch diese Maßnahme wird das Tropfen des Wassers zumindest vorübergehend gestoppt. Muss die Dichtung jedoch vollständig ausgetauscht werden, sollte damit ein Fachmann beauftragt werden. Mit eigenverantwortlichen Maßnahmen lässt sich nur allzu leicht ein Schaden an der Heizung anrichten. Das Gleiche gilt für den Fall, dass die gesamte Verschraubung ausgetauscht werden soll.

Rücklaufverschraubung nachrüsten – welche Kosten fallen an?

Insbesondere bei modernen Heizkörpermodellen gehört die Verschraubung mit Rücklaufventil zum Standard. Bei älteren Modellen hingegen muss sie nicht selten nachträglich angebracht werden. Egal, ob eine Verschraubung mit Rücklaufventil erst angefügt werden muss oder ob eine defekte Verschraubung ausgetauscht werden soll – die notwendigen Ersatzteile können in den meisten Baumärkten und Fachgeschäften erworben werden. Sie sind für verschiedene Bedarfsformen entweder in Durchgangsform und Eckform erhältlich. Der Preis liegt für die meisten Verschraubungen dieser Art bei fünf bis 15 Euro. Wer einen Handwerker mit der Montage beauftragen möchte, muss dafür in der Regel um die 30 Euro einplanen. Eine zuverlässige Auskunft erhalten Verbraucher jedoch nur vom Installateur. Die Preise können je nach Situation vor Ort und Region variieren. Daher empfiehlt es sich stets, einem professionellen Installateur zunächst die Situation detailgenau zu schildern und sich ein Angebot geben zu lassen.

Fazit

Eine Rücklaufverschraubung bietet viele Vorteile. Sie erleichtert durch ihre Bauart fast alle Wartungsarbeiten an Heiz- und Kühlgeräten. In Wohnungen und Wohnhäusern sind sie insbesondere an Heizkörpern vorzufinden. Wer noch keine Rücklaufverschraubung hat, kann eine neue im Baumarkt erwerben und durch einen Handwerker anbringen lassen. Dabei muss mit durchschnittlichen Gesamtkosten von 35 bis 45 Euro gerechnet werden. Ähnliches gilt für den Fall, dass eine alte Rücklaufverschraubung zu tauschen ist.

Claudia
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